Abschied von Nordathleten: Ein Kapitel endet, neue Wege beginnen

Ein Kapitel geht zu Ende

Moin,
dies ist ein etwas schwierigerer Blogeintrag, da er eine unerfreuliche Nachricht enthält.

Wie ihr wisst, haben Julia und ich seit August 2021 unser eigenes Fitnessstudio eröffnet und betrieben. Die Planung hierfür reicht bis ins Jahr 2014 oder sogar noch weiter zurück.

Dieses Projekt, Nordathleten, geht nun zu Ende.
Wir mussten im Februar 2024 Insolvenz anmelden, da die Mietpreise angestiegen sind und wir die Kosten dafür nicht mehr decken konnten. Zum Zeitpunkt, an dem ich dies schreibe, ist Juli, und wir haben letzte Woche erfahren, dass wir zum 31.7. die Türen schließen und am 15.8. ausziehen müssen.

Aber lasst mich von vorne beginnen.

Unsere Idee war es, ein Fitnessstudio aufzubauen, in dem sich jeder wohlfühlt und trainieren kann, ohne schräge Blicke oder das Gefühl, andere seien besser. Wir wollten eine Oase für athletisches Training schaffen, wo jeder sein körperbewusstes Athletik- und Fitnesstraining absolvieren kann. Eine Kombination aus bestem Know-how unseres Trainerteams, der Ideologie eines D1 College-Programms und den Trainingskonzepten erfolgreicher Fitnessprogramme, die in Deutschland so in der Öffentlichkeit noch nicht bekannt waren. Wir haben uns stark an Exos und Michael Boyle orientiert. Beide (mittlerweile zusammengeschlossen) verfolgen einen ganzheitlichen Trainingsansatz mit modernstem Wissen und hinterfragen stets alltägliche Übungen, wodurch viele als überholt erkannt wurden.

Nordathleten war und sollte ein Fitnessstudio zwischen klassischem Studio und Personal Training sein. Unsere Mitglieder erhielten einen unserer Coaches (A-Lizenz oder studiert), der sie von Anfang an betreute. Von der 90-minütigen Anamnese inklusive Körperfettanalyse, Metabolic Scan und FMS (Functional Movement Screen) bis hin zum erfolgreichen Retesting und der Erfassung neuer Ziele.

Viele interessante Gäste durften wir begrüßen. Vom Film- und Fernsehstar über Profisportler bis hin zu einer ganzen Nationalmannschaft. Wir haben großen Wert auf Sauberkeit, Ordnung und Qualität gelegt. Dies konnten all unsere Gäste und Mitglieder spüren.

Wir waren sehr beliebt bei Urban Sports Club und bei unseren Mitgliedern, die zu uns gefunden haben. Leider konnten wir marketingtechnisch nicht mit anderen konkurrieren. Unser Marketingbudget fürs Jahr entsprach dem monatlichen Budget anderer Studios.

Es ist hart gewesen seit Februar, als wir Insolvenz anmelden mussten. Jeden Tag alles zu geben, damit es normal weitergeht, jeden Tag ein Lächeln für die Mitglieder und Kunden aufzusetzen, obwohl ich innerlich zerrissen wurde.

Sich jedes Mal umzuschauen und zu sehen, was wir aufgebaut haben, was bald nicht mehr uns gehören wird. Ich musste schon vor dem Insolvenzantrag Gerüchte widerlegen, dass wir von XY übernommen werden – das war kein gutes Gefühl. Jedes Mal von Kunden und Mitgliedern zu hören: „Ich finde es toll, wie schön leer es ist, deshalb komme ich gerne“ oder Ähnliches… Natürlich ist es für Besucher sehr angenehm, nicht an Geräten warten zu müssen oder mal für sich trainieren zu können. Aber es bedeutet auch: ohne Besucher keine Einnahmen, und im Umkehrschluss, dass dieses Studio schließen muss.

Das Kuriose dabei ist, wie schon einmal erwähnt: Wir waren nicht unbeliebt, wir waren auch gut besucht. Nur die eigenen Mitglieder fehlten, um eine stabile Einnahmequelle zu garantieren.

Nun ist es vorbei, Ende, Lichter aus. Das Projekt und Lebenstraum Nordathleten ist zu Ende...

Was nun?

Wie die Zukunft aussieht, wissen wir natürlich nie, und ich möchte mich irgendwie auch überraschen lassen.

Julias Pläne

Julia beispielsweise will weiter in der Fitnessbranche agieren und ihr umfangreiches Wissen verbreiten. Sie macht als Personal Trainerin weiter und hat schon neue Ideen und Pläne für die Zukunft. Ihre Website ist bereits Online und ist stehts bereit für neue Kunden.

Ich?...

…nun, ich liebe die Fotografie, die Videografie, das Kreative und die Kunst, aus „normalen“ Videoaufnahmen wunderschöne Kunstwerke zu schmieden, die Menschen begeistern – egal ob es sich um eine Marke, ein Produkt oder ein Urlaubsvideo von einem Segeltörn handelt. Solange ich Aufnahmen erhalte oder selbst filme und daraus etwas Schönes kreieren kann, bei dem die Person mit großen Augen und einem breiten Lächeln zuschaut, idealerweise sogar Gänsehaut bekommt, das will ich für meine Zukunft. Ich möchte weiterhin Menschen helfen, ein gutes Gefühl geben, so wie ich es auch bei Nordathleten getan habe.
Ich habe schon Pläne für Filme, die ich machen möchte. Ich bin mir noch nicht sicher, ob es ein Kurzfilm wird oder ob ich schon an etwas Größerem arbeite - mal sehen, Überraschung eben.
Da ich jetzt nicht mehr nur auf eine Branche schauen muss, entfaltet sich meine Kreativität wieder. Ich erhalte immer mehr Inspiration und Lust, Dinge, Momente und mehr aufzunehmen und zu bearbeiten.
Ich würde mich über jede Unterstützung freuen, die mich weiter vorantreibt, sei es durch Workshops, Kontakte oder einfach kleinere Aufträge, um mein Portfolio zu erweitern und mein Können vollständig zeigen zu können.

Vielen Dank, und ich freue mich auf die Zukunft.

Bis neulich
Phil
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